Zunächst mal "Danke" für Deinen Beitrag, zu dem man ja sehr viel sagen kann.
Ich werde aber versuchen, mich auf das Wesentliche zu beschränken.
Wichtig ist es, flexibel zu bleiben, was die Strategien angeht. Man muss sich
ständig wechselnden Marktsituationen anpassen können, und, was auch
sehr wichtig ist: man muss immer die eigene "Tagesform" beachten.
Es gibt Tage, da habe ich nicht so viel Zeit und auch nicht die Geduld, mir
längerfristige Setups herauszusuchen. An solchen Tagen scalpe ich halt,
und schließe einen Trade, sobald er im Gewinn ist.
An anderen Tagen kann ich die notwendige Analyse für längerfristige
Setups machen, und finde dann auch Einsteige für Trades, die einige
Stunden oder gar Tage laufen, dabei aber immer gemanaged werden,
beispielsweise durch Nachziehen des Stop Loss oder das Ausskalieren
oder Pyramidisieren von Positionen.
Wie kannst Du Dich aber nun persönlich weiter entwickeln?
Schaue Dir auch mal andere Assets an, z.B. Rohstoffe, Indizes
oder exotische Währungspaare. Ich habe am Anfang fast ein viertel
Jahr lang nur EUR/USD getradet.
Das reicht aber irgendwann nicht mehr.
Teste verschiedenste Strategien, wie z.B. Hedging und Scalping,
ob Du damit für Dich selber zurecht kommst.
Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen und weiter ausbauen.
Wenn eine Position gut läuft, und noch weit von gesetzten Take Profit
weg ist, erweitere die Positionsgröße einfach, um mehr Gewinn mitnehmen zu können.
Setze für jede Positionen immer einen Stop Loss. Wenn der getriggert
wird, dann ist der Trade halt verloren, und Du suchst Dir einen neuen
Einstieg in den Markt.
Dabei brauchst Du auch keine hohe Trefferquote. Es gibt Trader, die
haben eine Trefferquote von besser 80%, aber sie sind trotzdem im
Verlust, weil die Verlustpositionen einfach zu groß sind.
Dieses Problem hatte ich auch lange Zeit.
Trading ist eine sehr komplexe Tätigkeit, bei der sehr viele Komponenten
zusammen kommen. Hierbei wird viel Lehrgeld bezahlt, und es gibt
immer wieder Rückschritte und Drawdown-Phasen.
Wenn man aber ein Konzept, also eine Strategie für die verschiedenen
Marktsituationen hat, kann man hier entspannter ans Werk gehen.
Man darf es sich selber nicht zu kompliziert machen. Wichtig ist immer,
sich dem Markt anzupassen, da der Markt stärker ist als man selbst.
Kleine Positionsgrößen und ein vernünftiges Stop-Management sind auch wichtig.
Du musst Dir aus der Vielzahl der Trading-Möglichkeiten das heraussuchen,
was für Dich selbst am Angenehmsten ist, und auf Dauer profitabel ist.
Die Kunst ist halt, genau das herauszufinden.
Ich könnt jetzt noch erheblich mehr schreiben, aber Du kannst gerne
Fragen stellen, die ich / wir dann detaillierter betrachten können.