Artikel: Geld in der Matrix [Gewinner des Content Creator Contest]
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Geld in der Matrix

HYIP, ROI und BEP waren bis vor einem Jahr noch Dinge, von denen ich allenfalls gedacht hätte, dass sie entweder in den Chemieunterricht gehören oder eine russische Delikatesse sind. Auch wenn ich inzwischen gelernt habe, dass dem nicht so ist, so durfte ich feststellen, dass es gar nicht so abwegig ist, im Chemieunterricht zu suchen. Denn solange nur die passenden Elemente zusammenkommen, stimmt die Reaktion.
Jedoch musste ich schnell lernen - nichts ist real, vielmehr wie ein Perpetuum mobile im Stile von dem Film Matrix.

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Aber fangen wir von vorne an.
Ich kam in den Markt wie vermutlich einige zu dieser Zeit:
Angezogen durch einen Promoter, der einem 6% die Woche zusicherte, generiert durch ein Unternehmen, dass in Spanien sitzt. Alles sei real und laufe schon seit 2007 und das sei DAS Ding und man müsse unbedingt einsteigen etc. Ich bin ein Depp 2
Skeptisch wie ich bin, wartete ich erst mal. Als ich nach einer Zeit nachfragte, ob es die 6% noch gab und er dies bejahte, stieg ich ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung und machte natürlich auch sämtliche Fehler, die dazu gehören.
Reinvestieren = Gewinnmaximierung Verrückt 1 sagte der Promoter. Zwar kann man jeder Zeit was rausholen, aber wie geil wäre es, wenn man in nur einem Jahr.ich reinvestierte also meine wöchentlichen Ausschüttungen, Woche für Woche. Einen kleinen Teil zog ich auch testweise mal raus. Als es funktionierte, reinvestierte ich weiter, es lief ja alles sooo gut.
Ich selbst sponserte natürlich auch, denn das war ja ein reales Unternehmen mit Live Meetings, mit einem Support, mit riesigen Events. Wie kann denn das nicht real (und damit sicher) sein?
Solange man sich in der Matrix befindet, weiß man nicht, dass alles nur eine Fiktion ist. Man sieht das Unvermeidliche nicht, man kennt es ja nicht.
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Selbstverständlich fotografierte ich auch meinen Personalausweis in guter Qualität, man muss ja seinen Account verifizieren, damit Datendiebe hinterher im Darknet damit ihrer Unwesen treiben können. Grübeln
Der Juni ließ dann die Matrix für mich zusammenbrechen und lehrte mich auf schmerzhafte Weise, dass ich einer Illusion erlegen bin. Für mich, war es heilsam und notwendig. Ich konnte mich lösen von dem Gedanken, dass etwas real sein muss, um wirtschaftlich zu funktionieren. Ich sprach fortan auch nicht mehr von Unternehmen sondern Programmen. Dankesehr / Hi 
Programme, die leben und sterben - jeden Tag und zu jeder Zeit. Real ist doch nur ein Füllwort, um den Usern (insbesondere Neulingen) vorzugaukeln, dass das Invest sicher sei, dass man nicht irgendeinem Admin auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist, sondern seriöse Unternehmen das Geld Gassi führen. Doch leider ist dies nicht die Realität sondern die Matrix. Für einige besteht diese Traumwelt heute noch immer fort. Sie glauben oder wollen glauben, dass alles noch ein gutes Ende nimmt, dass die Auszahlung kommt, wenn man nur lange genug geduldig wartet. Und selbst wenn es nicht so kommen sollte, ist niemals das Unternehmen schuld, sondern diejenigen, die es schlecht gemacht haben und es dadurch letztlich zu Fall brachten. Verrückt 3
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Es ist wie auch im Film, nicht jeder ist für die Realität geschaffen, manche sind besser in der Matrix aufgehoben, in der Scheinwelt, in der sie erfolgreiche Promoter mit einer riesigen Downline sind.
Denn die Realität würde offenbaren: Sie sind Sklaven ihrer selbst, sie sind es die die Matrix brauchen, nicht umgekehrt. Oftmals wäre diese auch viel besser ohne Promoter dran. Denn gerade ein oftmals generierter Hype um ein Programm zu Anfang lässt es schneller sterben, als es eigentlich vom Admin geplant war - es fehlt dann an dem notwendigen Nachschub, den ein Programm braucht, um sich am Markt zu halten. Sie brauchen die Matrix damit nicht nur, sie schaden ihr also auch und damit sich selbst langfristig.

Dadurch, dass sie sich nicht bewusst sind, wie die Reaktion funktioniert, können sie sie nicht steuern - fast wie im Chemieunterricht.
Wenn die Elemente nicht mehr passen, klappt die Reaktion nicht mehr. In diesem Fall heißen in der Matrix die notwendigen Elemente Inflow - Outflow + User + X = Auszahlung.
Inflow dürfte inzwischen ein Begriff sein = das Geld, das in ein Programm hineinkommt
Outflow ist dementsprechend das Geld, das entnommen wird
User= Anzahl der User, die neu hinzukommen
X= die Unbekannte namens Admin, die über den Verlauf des Programms entscheidet und jeder Zeit den Stecker ziehen kann - mit dem man dann in der Realität landet bzw. die Reaktion ausbleibt.
Die Frage, die sich nun stellt ist, was tut man mit diesem Wissen?
Als ich erkannte, dass es keine "realen" Unternehmen gab, sondern alles nur Programme, HYIPs, sind, die mal kürzer mal länger leben, bekam ich eine komplett neue Einstellung zu der Sache.
Ich war mir bewusst, dass ich nicht investiere sondern spiele und mein Geld an Admins schicke, die jeder Zeit damit auf Nimmerwiedersehen verschwinden können. Kein high Yield ohne ein high risk.
Das einzige, was mir also blieb, um das langfristig zu verhindern waren zum einen, eine "gute" Programmauswahl, ein gutes Risikomanagment und der richtige Zeitpunkt.
Die Programmauswahl gestaltete ich fortan so.
Wenn ich auf ein neues Programm aufmerksam wurde, schaute ich zunächst nach, bei wie vielen Monitoren und seit wann es dort gelistet war. Grundsätzlich investierte ich in keine Programme mehr, die nicht mindestens bei 25 Monitoren gelistet waren und dies auch nicht länger als 4 Wochen. Ausnahmen stellen hier daily Plan Programme ab, also Programme, bei denen man innerhalb von max. 15 Tagen wieder sein Anfangsinvest raus hat. Da kann man auch später einsteigen.
Ich schaute in der Monitorübersicht nicht nur auf die Monitore sondern auch auf die Comment Section. Oftmals stehen Monitore solange auf Paying, wie sie selbst noch bezahlt werden. Dies nutzen Admins natürlich dahingehend aus, dass sie Admins der Monitore noch so lange wie möglich auszahlen, während das Gros der User längst nichts mehr raus holen kann. Doch auch in der Comment Section sollte man vorsichtig sein, denn dort findet man viele User, die gekauft sind und selbst dann noch positiv berichten, wenn längst selektiv ausgezahlt wird.
Man findet also selbst innerhalb der Matrix weitere Scheinweltkonstrukte und nur mit Übung kann man erkennen, was echt und was nicht echt ist.
Ich reinvestierte auch nicht mehr. Ich überlegte mir ein Invest, das ich einmal in das Programm schob und im Anschluss zog ich nur noch raus, bis das Programm letztlich starb. Mal erreichte ich den Break Even Point (BEP), (ROI), mal gewann ich 200% und mehr, mal starb das Programm bereits vor der sicheren Zone. Anfangs tappte ich noch in klassische Admin Fallen - heute 10% auf ihr deposit etc., legte nach, als das Programm gerade so gut zu laufen schien, um dann wieder festzustellen, dass ich auf die Matrix wiedereinmal hineingefallen bin.
Auch stellte ich fest, dass der Herbst und insbesondere der Winter oftmals mehr eine Zeit für Verluste als für Gewinne zu sein scheint.
Denn nur, wenn man sich bewusst ist, dass jeder Zeit das Geld weg sein kann und je später man einsteigt (oder nachlegt), desto wahrscheinlicher das wird, hilft einem dies, diese Fehler zu vermeiden.
Nach einem Jahr der Lehr/Lernzeit stelle ich nun fest, dass auch die Matrix etwas Reales hat - wie im richtigen Leben, können nur diejenigen mit Gewinn am Ende da stehen, die nicht blindlings und uninformiert umherwandern, sondern strategisch und gut überlegt vorgehen. Auch im HYIP-Business setzt Erfolg Lernen, an sich arbeiteten und damit niemals aufhören voraus, es wird einem kein Geld geschenkt - und nur wer das begreift, kann dann am Ende mit Gewinn rausgehen.

Das war mein Beitrag zum Gewinnspiel - schön lang in Peter-Manier. Ich hoffe dennoch, dass er euch gefallen hat und freue mich natürlich, wenn er gewinnt.
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Geld in der Matrix [Gewinner des Content Creator Contest] - von Maestro - 26.12.2017, 21:33