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Anleitung Rendite: Vergleichbar machen von unterschiedlichen Kapitalflüssen (I+F) - Druckversion

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Rendite: Vergleichbar machen von unterschiedlichen Kapitalflüssen (I+F) - OLI - 17.04.2017

Rendite:  Vergleichbar machen von unterschiedlichen Kapitalflüssen (I+F)

Wenn man eine Kapitalfluss-Rechnung macht, mit Input und Output zu verschiedenen Zeitpunkten, dann kommt es nicht nur auf die Flussgrößen an, sondern ganz besonders auch auf die jeweiligen Zeitpunkte der Flüsse.
Ein früherer Rücklauf kann re-investiert werden (z.B. irgendwo im Portfolio) und ist von daher mehr wert als ein späterer Rückfluss.
Um Kapitalflüsse vergleichbar zu machen gibt es verschiedene Berechnungsmethoden (im BWL-Studium nennt sich das I+F, Investition und Finanzierung). Wichtig sind diese Methoden insbesondere, um die folgenden 3 Kategorien vergleichbar zu machen:

1. Regelmäßige Rückzahlung plus Investition am Ende zurück
2. Regelmäßige Rückzahlung, keine Investition am Ende zurück (= principal included; Ersteinzahlung ist in den Rückzahlungen enthalten).
3. Einmalige Rückzahlung der Einlage plus der Rendite mit Zinseszins am Ende der Laufzeit (compounding includiert).

Es gibt hauptsächlich 3 Berechnungsmethoden:

A)  Kapitalwertmethode mit Abzinsung (zukünftige Flüsse sind weniger wert als gegenwärtige). Ein in der Summe negatives Ergebnis bedeutet, dass die Investition schlechter ist als die Alternative mit der Rendite X.
B)  Kapitalwertmethode mit Aufzinsung (das Gesamtkapital wird zunehmend größer, da es zum Zins X re-investiert werden kann). Der Kapitalwert (KW) ist der Gesamtwert der Investition zum heutigen Zeitpunkt (kann mit den KWs anderer Invests verglichen werden).
C)  Interne Zinsfußmethode (es wird unterstellt, dass man zur Rendite der Investition re-investieren kann).

Näheres in der angehängten Excel-Tabelle.

Habe als Beispiel die beiden Nueva-Alternativen "Wöchentliche Rückzahlung" und "Afterplan" gewählt, da dies aktuell häufig diskutiert wird.

Ergebnis:
After:  1.000$ (z.B. über die IG) investiert bringen nach 26 Wochen 400% (princ. incl.), also 3.000$ Überschuss. BEP nach 26! Wochen.

Wöchentl. 9%:  1.000$ bringen wöchentlich 90$ (x26 =2.340$), plus 1000$ am Ende (=3.340$). BEP nach 12 Wochen.

Die Rückflüsse zu 6% re-investiert (im Portfolio) ergeben eine Gesamtsumme von 6.302$ nach 26 Wochen (Überschuss 5.302$; dies ist mMn die relevante Vergleichsgröße zu den 3.000$ beim "After").

Will man noch den Unsicherheitsfaktor mit einkalkulieren (Scam-Wahrscheinlichkeit pro Woche), dann kann man dies auch noch berücksichtigen.
Peter hat in seinem 10x100$ Beispiel pro 10 Tage 10% Scam-Wahrscheinlichkeit angesetzt (=7% pro Woche). Gehen wir von einem extrem langlebigen Programm aus und rechnen nur mit niedrigen 2% pro Woche, dann ergibt sich folgendes:

After:  Erwartungswert der Rückzahlung ist 2.390$. Setzt sich zusammen aus 3.000$ Überschuss zu 60% und  -1.000$ Überschuss (=1.000$ Verlust) zu 40% Wahrscheinlichkeit.

Wöchentl. Rückzahlung:  Erwartungswert der (re-investierten) Rückzahlung ist 4.978$.

Bei Fragen gehe ich gerne auf weitere Details ein.
Gruß, OLI

Hier die Excel-Tabelle.