Hallo trading-interessierte Leser,
wie versprochen hier im wahrsten Sinne des Wortes mein Beitrag zum Trading-Bereich.
Ich möchte hier die Diskussionsrunde über meinen absoluten Lieblingsindikator eröffnen, mit dem ich viel Spaß und auch so manche Erfolge aber auch Enttäuschungen in meiner aktiven Trading-Zeit erlebt hatte. Wenn ich mich richtig erinnere ist dieser Indikator vielleicht teilweise ohnehin etwas zu stark gehypt, weswegen oftmals wohl die besagten hohen Erwartungen zustande kommen, die dann somit nur enttäuscht werden können.
Nichtsdesto trotz finde ich, ist der Ichimoku Kinko Hyo auch danach noch ein sehr interessanter Indikator (oder vielleicht sogar danach erst Recht, weil man ihn nicht mehr überschätzt, sondern ihn so nimmt wie er ist), der auch für Anfänger eine einfache Starthilfe sein kann, denen zum Beispiel der Mut fehlt Signale umsetzen zu wollen, weil ihnen ein letzter Schubser für eine Entscheidung fehlt und trotzdem ist dieser Indikator gleichzeitig für manche Trader selbst nach 10 Jahren immer noch ein nützliches Werkzeug (zumindest laß ich immer mal wieder in Foren von so manchen Leuten die auf den IKH dauerhaft schwören).
Allgemeines zum Ichimoku Kinko Hyo
Auf dem ersten Blick erscheint der Ichimoku Kinko Hyo recht komplex, weswegen er nicht sehr anfängerfreundlich erscheint und vielleicht ist er das Anfangs auch nicht aber für mich persönlich konnte ich mit dem Ichimoku damals als purer Anfänger nach ein Bisschen Eingewöhnungszeit meine überhaupt ersten nennenswerten Gewinne im 4H-Chart einholen und das vergisst man natürlich nicht. Ich hatte keine Lust mich mit den Kerzen zu beschäftigen und das "Docht lang oder kurz" hat mich nicht so sehr begeistert aber der Ichimoku konnte das, wonach ich sogar gleich die Unverschämtheit besaß, die Kerzen komplett abzustellen, um mir eine saubere Hauptlinie zu gönnen, wodurch mein Lieblings-Indikator noch um einiges besser zur Geltung kam (wie kann ich nur, ich weiß).
Für Inday-Trader ist dieser Indikator vermutlich weniger nützlich, wobei es auch hier vereinzelt Berichte in Foren gab, wo Trader die Werte modifiziert haben, um diesen Indikator im 15- und auch 5-Minuten-Chart zu nutzen. Die Stärken des IKH liegen jedoch überwiegend in größeren Zeitebenen (Tage, Wochen & gar Monate).
Die Geschichte des Ichimoku Kinko Hyo
Ursprünglich wurde der Ichimoku Kinko Hyo (zu Deutsch simpel: „Ausgeglichener Chart auf einem Blick“) 1930 in Japan entwickelt aber erst 1968 veröffentlicht. Das Tool geht zurück auf den Journalisten Goichi Hosada, welcher sich selbst auch Ichimoku Sanjin nannte. Da der Indikator für den asiatischen bzw. japanischen Markt entwickelt wurde gibt es Meinungen, dass er dort auch am Besten anzuwenden ist. Mitterweile hat sich seine Nutzung aber auch mit angepassten Standardwerten sowohl auf viele unterschiedliche Arten von Investoren, als auch Währungen anderer Länder bzw. für die Nutzung anderer Kurse ausgedehnt.
Die Einstellung des Ichimoku Kinko Hyo
Die angesprochenen Werte (Einstellungen) um die es sich handelt lauten standardmäßig "9, 26 und 52", was den 3 Parametern gleichkommt, aus denen sich der Ichimoku Kinko Hyo berechnet. Angelehnt an asiatische Handelszeiten ist dies die Grundeinstellung, bei der die "9" genau 1,5 japanischen Handelswochen entspricht, da damals die Börse auch Samstags geöffnet hatte. Die 26 representiert somit einen japanischen Handelsmonat und die 52 entspricht einfach dem doppelten Wert (2 Monate).
Nun sind die Meinungen, was die Grundeinstellung anbelangt sehr gespalten, da eine Gruppe aus ihren eigenen Erfahrungen heraus fest davon überzeugt ist, sie müssten nicht verändert werden, derweile die andere Gruppe ihrer Logik folgt und behauptet, die Werte sollten auch bei normalem Einsatz des Tools unbedingt an eine 5-Tage-Handelswoche angepasst werden, derweile noch berücksichtigt werden sollte, dass der Forexhandel 24 Stunden durchlaufe und andere Underlyings pausieren.
Im Internet und wohl auch der normalen Literatur gibt es daher eine Kette an alternativen Paramentern (mittlerweile auch für die unterschiedlichen Chartgrößen). Die an die Neuzeit angepassten Standardwerte. "7, 22 und 44" haben sich mittlerweile für die heutige normale 5-Tage-Handelswoche als Standard-Einstellung eingebürgert, womit dem verzerrten Bild, dass durch die ALTE Standardeinstellung zustande kommt entgegengewirkt wird. Wie gesagt, gibt es jedoch trotzdem einige Investoren, die der festen Überzeugung sind, dass diese Anpassung unnötig sei.
Mein persönliches Empfinden der Einstellungen
Ich für meinen Teil habe mich bis heute nicht festlegen können aber auch ich hatte oftmals das Gefühl, dass das Rumgespiele an den Werten nicht viel bringt. Letzendlich sollte man eine Einstellung erst einmal eine Zeit lang durchziehen, bis man an ihr rumschraubt, um sehen zu können was für einen Durchschnitt sie überhaupt generiert und hier gilt einfach: "Je mehr Trades mit einer Einstellung, desto genauer der Durchschnitt".
Ich habe also persönlich keine Einwände dagegen für den Anfang erst einmal die "alten" Standardwerte zu benutzen und später kann man ja immer noch gucken ob man mit den neuen Werten öfters richtig liegt. Wer aber das Gefühl hat, er möchte unbedingt der oben genannten Logik folgen sollte dies vielleicht gleich von Anfang an tun. Letzendlich ist es wohl auch ein Bisschen Geschmackssache. Ich hatte manchmal das Gefühl, die neueren Werte würden Signale einfach etwas früher zeigen, der Weile man mit den "alten" Werten quasi auf Nummer sicher geht aber somit vielleicht auch manche Trends verpasst
(korrigiert mich bitte wenn es andersum war^^).
Abschließend ist dieses Thema, wegen des erwähnten Durchschnitts, der erst einmal erfasst werden sollte ohnehin etwas zweitrangig und noch dazu ist jeder Indikator ohne die eigene Interpretation sowieso quasi nutzlos, denn es ist kein EA und kann nicht für dich Entscheidungen treffen, sondern gibt "nur" Signale ab. Man kann sich hier also vermutlich auch zu viele Gedanken über die Grundeinstellung machen, da es eben immer noch eine Kommunikation zwischen dem Trader und dem Indikator geben muss und wenn diese stimmt und immer gleichermaßen abläuft bzw. diszipliniert umgesetzt wird, sind die Werte eher nebensächlich.
Nochmal im Klartext, was nun die alten und neuen Werte sind
9 / 26 / 52 (so wie von Ichimoku Sanjin erfunden)
7 / 22 / 44 (angepasst an 5-Tage-Tradingwoche)
Andere bekannte Werte sind dann wohl unter anderem auch diese
5 / 10 / 20 (Für 1D – Chartfenster)
120 / 240 / 480 (Für 1H – Chartfenster)
6 / 12 / 24 (Für 1H – Chartfenster)
12 / 24 / 120 (Für 1H – Chartfenster)
8 / 26 / 130 (Für M30 – Chartfenster)
72 / 144 / 288 (Für M5 – Chartfenster)
Daneben gibt es wie bereits geschrieben auch viele andere Einstellungen
12 / 60 / 120
8 / 34 / 144
Die letzten beiden Werte sieht man zum Beispiel auch oft und es gibt noch einige weitere Einstellungen. Einige "erfinden" sogar ihre ganz eigenen Werte, mit denen sie vor allen anderen Werten die größten Erfolge erzielen sollen. Ich glaube letzendlich zählt hier irgendwann, wie gesagt nur noch der Durchschnitt und die Werte sind vielleicht irgendwann auch nicht mehr so wichtig, wie es am Anfang erschien, sondern dass man seine Signale einfach immer wieder an den selben Stellen wahrnimmt und eben dadurch überhaupt einen Schnitt bildet und genau dafür kann der IHK meiner Meinung eine große Hilfe sein. Später ist es dann eben nur noch eine Sache an die man sich gewöhnt hat (und dann schwört fast jeder darauf die besten Werte gefunden zu haben, obwohl sie nur für die eigene gewohnte Arbeitsweise einfach am Besten passen).
Also lasst uns nun vom theoretischen zum praktischen Teil kommen - wie setzt man den Ichimoku denn nun überhaupt ein (wegen seines gewöhnungsbedürftigen Namens übrigens manchmal auch einfach Wolken-Chart genannt, was auch mir auch ganz gelegen kommt, da ich gerne mal das "Kinko" gegen das "Hyo" vertausche aber als kleine Eselsbrücke; es ist das Gegenteil der IHK (Internationale Handelskammer) => IKH). So, und nun geht's zur Praxis. So sieht er aus:
Der Wolken-Chart (Ichimoku Kinko Hyo) im Einsatz
Was eben gleich an diesem Indikator auffällt sind die zwei jeweils andersfarbigen Wolken, die zusammen auch als "Kumo" bezeichnet werden, was übersetzt "Wolke" heißt, weswegen der IKH seinen Kosenamen "Wolken-Chart" verdient hat. Beide andersfarbigen Wolken sind mit vertikalen Linien durchzogen (in diesem Fall einmal Orange und einmal Lila) und setzen sich aus zwei Durchschnittslinien zusammen. Diese Wolken sind sozusagen als das Fundament dieses Tools zu sehen - ohne diese Wolken geht im wahrsten Sinne des Wortes eigentlich nichts.
Neben den zwei Wolken gibt es noch drei weitere Linien, weswegen der IKH schnell unübersichtlich wirkt, was bei seinem Namen, der zu Deutsch so viel heißt wie "alles auf einen Blick" einerseits ein Bisschen ironisch scheint aber andererseits eben ALLES auf einen Blick ist und daher dem Namen eigentlich gerecht wird. Diese erste Verwirrtheit vergeht schnell, wenn man versteht, wie die einzelnen Linien sich berechnen. Was dem Auge zum Beispiel sofort leichter fällt bei dem Indikator zu überblicken, ist die grüne Linie (Chikou Span), sobald man weiß, dass diese lediglich der eigentliche aktuelle Kurs ist, der nur um 26 Tage nach hinten versetzt ist (mit der alten Standardeinstellung).
Die anderen beiden Linien sind Mittelwerte des jeweils höchsten und niedrigsten Punktes im Kurs (der letzten 26 und 9 Tage) aber gehen wir diese lieber mal im Detail durch, denn jede Linie hat quasi ihre Aufgabe, die alle zusammen wie eine Art "automatisches" Signal-Programm für Trader gesehen werden kann (weiterhin sind das dennoch nur Indizien und eine Garantie für Gewinne aber meiner Meinung nach sehr gute). Es gibt ein Erstsignal, es gibt Bedingungen die erfüllt werden müssen, um die Gültigkeit des Signals zu bestätigen und es gibt letzendliche Abschlussprüfungen, die man anhand dieses Graphen unternehmen kann. Nur im Zusammenspiel ergeben diese Linien also Sinn, also lasst uns nun herausfinden welcher das ist!
Achtung: Die folgende Erklärung wird als Beispiel anhand der ALTEN Standard-Einstellung abgegeben, da die Beispielbilder aus dem Internet dies auch abbilden (Quelle: tradesignalonline.com, kumo-trading.de, dailyfx.com - sowohl der Bilder als auch einiger stichpunktartiger Informationen - der Rest ist selbst geschrieben, also bitte auf Korrektur hinweisen, wenn etwas gar nicht vereinbar sein sollte, da ich auch nicht der Profi-Trader schlecht hin bin).
Die fünf Linien aus denen sich der IKH zusammensetzt
Tenkan Sen (schneller Durchschnitt): Höchstes Hoch + niedrigestes Tief der letzten 9 Perioden geteilt durch 2
Kijun Sen (langsamer Durchschnitt): Höchstes Hoch + niedrigestes Tief der letzten 26 Perioden geteilt durch 2
Chikou Span (zurückversetzter Schlusskurs): Aktueller Schlusskurs um 26 Perioden nach hinten versetzt
Senkou Span A (Tenkan Sen + Kijun Sen): um 26 Perioden „in die Zukunft“ versetzt und geteilt durch 2
Senkou Span B: Höchstes Hoch + niedrigestes Tief der letzten 52 Perioden ebenfalls 26 Perioden „in die Zukunft“ versetzt und geteilt durch 2
Prinzipiell sind es natürlich 6 Linien, sofern man die Hauptlinie mitzählt und auch diese spielt selbstverständlich eine Rolle bei der Signalgebung dieses Indikators. Nebenbei muss ich einmal darauf hinweisen, dass ich die Anwendung dieses Indikators viel viel leichter finde, als ihn zu erklären. Wie gesagt, alles wirkt auf dem ersten Blick ein Bisschen überladen aber an sich hat dieser Indikator ein relativ aufschlussreiches System.
Der Ichimoku ist übrigens ein Trendfolge-Indikator, mit dem sich auch die Trendstärke berechnen lässt. Das heißt, man sollte ihn besser nur für Trades in Richtung des Trends anwenden, da dieser, wie oben bereits angedeutet sehr konkrete Ein- und Ausstiegssignale und außerdem noch Unterstützungs- und Widerstandsräume liefert, was man an den Wolken sehr gut erkennen kann aber kommen wir erst einmal zu den einzelnen Durchschnitts-Linien!
Standard-Linie - Tenkan Sen (schneller Durchschnitt)
Die Standard-Linie ist der Mittelwert vom höchsten und niedrigsten Kurs der letzten neun Tage geteilt durch 2.
• Zeigt der Tenkan Sen aufwärts, mit wenig geraden Ebenen, liegt ein Aufwärtstrend vor.
• Zeigt der Tenkan Sen abwärts, mit wenig geraden Ebenen, liegt ein Abwärtstrend vor.
• Tenkan Sen ist nützlich für Unterstützungen und Widerstände: häufig ist es so, dass der Kurs am Tenkan Sen abprallt.
Der Tankan Sen ist also der Durchschnitt von nur 9 Handelstagen, was wie schon mal beschrieben einer ganzen und einer halben Handelswoche entsprechen soll (nach wie vor mit der alten Standard-Einstellung, wo noch mit 6 Handelstagen agiert wurden). Auch hier gibt es wieder ettliche Theorien, dass man doch 5 Handelstage nicht mehr durch 2 teilen könne und man hier was unternehmen müsste. Irgendwann hat man sich bei der angepassten neuen Standard-Einstellung bei 1,5 Handelswochen eben auf 7 Tage geeignet aber viele Trader sind damit unzufrieden, weswegen sie den Indikator auf andere Intervalle beziehen lassen (Stunden/ Minuten etc. statt Tage).
Ansonsten gibt es nicht viel zum Tankan Sen zu sagen, denn nur im Zusammenspiel mit dem langsamen Durschnitt (siehe unten), der nun beim nächsten Punkt erklärt wird, ergeben die beiden Linien Sinn, auch wenn es verschiedene Interpretationen des Ichimokus gibt, was die Bewegung der Hauptlinie im Zusammenspiel mit dem Tankan Sen oder sogar der Wolke (Komu anbelangt) aber dazu später noch einmal mehr.
Kijun Sen - Turning Linie (langsamer Durchschnitt)
Die drehende Linie ist der Mittelwert vom höchsten und vom niedrigsten Kurs der letzten 26 Tage geteilt durch 2.
• Preis ist über Kijun Sen = Im allgemeinen KAUFEN
• Preis ist unter Kijun Sen = Im allgemeinen VERKAUFEN
• Mit dem Kijun Sen lassen sich besser Unterstützungen und Widerstände bestimmen als mit dem Tenkan Sen.
• Zeigt ein realistisches Stop Loss-Level.
Der Kijun Sen ist also ein langsamer Durchschnitt des Kurses eines normalen Handelsmonats. Hier könnte man wieder darüber philosophieren, ob an Tagen, an denen die Börse stillsteht dann sofort wieder die Werte angepasst werden müssten aber ich finde das ist zu viel Theorie, denn letzendlich weiß das der Indikator ja quasi nicht, an welchem Tag sich nichts bewegt hat oder bewegen wird und wenn sich nichts bewegte, wird auch nichts berechnet
(gerade mal mein spontaner Gedanke dazu).
Auch hier noch mal der Hinweis, dass es zum Kijun Sen eigentlich ohne seine cooperative Linie, dem Tenkan Sen nicht viel zu sagen gibt, denn nur beide im Zusammenspiel deuten bestimmte Handelsmöglichkeiten (Signale) an. Auch hier gibt es wieder vereinzelt Hinweise, dass man doch auch auf die Hauptlinie achten solle, wie die sich im Verhältnis zu dieser Durchschnittslinie verhält, doch ich finde, das könnte unter Umständen zu viel Ablenkung sein. Das einzige was ich persönlich aus meiner eigenen bescheidenen Erfahrung heraus unterstützen kann, ist das Zusammenspiel von Hauptlinie und Wolke - wie gesagt, dazu später mehr, denn erst geht es zur Kreuzung der beiden eben genannten Linien, denn diese lösen erfindungsgemäß das eigentliche Signal aus!
"erfindungsgemäß" - ist das überhaupt ein echtes Wort? Wenn nicht habe ich es erfunden.
Kreuzung des Kijun Sen (langsam) und Tenkan Sen (schnell)
Zusammengefasst lässt sich zur Kreuzung des aber sagen:
• Tenkan kreuzt Kijun von oben nach unten = SHORT
• Tenkan kreuzt Kijun von unten nach oben = LONG
• In einer Kreuzung beider Linien sieht man normalerweise eine Trendbestätigung.
• Sind Tenkan und Kijun gleichzeitig gerade, so sollte man nicht traden und "flat" bleiben.
Manche Trader deuten die Kreuzung dieser beiden Linien bereits als ein eindeutiges Einstiegssignal, wobei ich es eher als "Erstsignal" beschreiben würde, da man niemals das Gesamtbild des Ichimokus vergessen sollte. Bevor ein Signal als eindeutig gesehen wird, sollte man zuvor noch eine Kontrollüberprüfungen, anhand der anderen Linien und auch der Wolke vornehmen, denn obwohl dieser Indikator auf dem ersten Blick nach wie vor etwas verwirrend aussieht, hält er eben sein Versprechen und zeigt alles auf einem Blick - also sollte man dies auch nicht missachten.
Zur Vereinfachung noch der Hinweis zu diesen beiden Linien, dass der schnelle Durchschnitt (Tenkan Sen) im Prinzip nur soetwas wie ein vereinfachte Hauptlinie ist und der langsame Durchschnitt (Kijun Sen) im Prinzip auch soetwas wie eine Unterstützungslinie oder auch auch ein realistischer Stop-Loss sein kann. Letzendlich gilt eigentlich nur zu merken, dass wenn die SCHNELLE Durschnitts-Linie (Tenkan Sen) die LANGSAME Durchschnittslinie (Kijun Sen) kreuzt, gibt es entweder die Andeutung eines Kauf- oder eines Verkaufssignales (je nach dem, in welche Richtung die schnelle Linie die langsame kreuzt).
Die turkise Linie in diesem Bild ist also quasi die Stop-Loss-Linie, wenn man so sagen will und die graue Linie ist die eigentliche Linie die das Signal beim durchkreuzen der eben genannten Linie auslöst. Das war es schon. Mehr gibt es hierzu eigentlich nicht zu merken. Sicherlich, kann man es hier noch um einiges komplizierter machen aber ob das wirklich lohnt weiß ich nicht. Also: Schnelle Linie (grau) durchkreuzt langsamen Durchschnitt (turkis) von UNTEN nach oben heißt "Kaufsignal" (Long). Umgekehrt: Schnelle Durchschnitts-Linie (grau) durchkreuzt langsamen Durchschnitt (turkis) von OBEN nach unten heißt "Verkaufssignal" (Short). Läuft die schnelle Durchschnitts-Linie wieder so langsam zurück in Richtung langsame Durchschnitts-Linie besteht ein Hinweis, dass sich der Trend bald wieder umkehren könnte und daher ist der Kijun Sen wie gesagt soetwas wie eine Unterstützungslinie, die auch als Stoploss-Vorlage gesehen werden kann.
Die Wolke/ Kumo (das Herz)
Die Wolke (Kumo) besteht aus zwei Linien, dem Senkou Span A und dem Senkou Span B.
Wie lässt sich die Wolke interpretieren? Stellen wir einige einfache Grundregeln auf:
• Senkou Span A ist über Senkou Span B = steigender Markt
• Senkou Span A ist unter Senkou Span B = fallender Markt
• Kumo Wolken sind starke Unterstützungs- und Widerstandsbereiche, die der Hauptkurs nur schwer durchbrechen kann.
• Kurse in der Wolke, zeigen eine Konsolidierung an. Da der Ichimoku eine Trendfolger ist, sollte dort nicht gehandelt werden.
• Tritt der Kurs oberhalb der Wolke aus = KAUFEN
• Tritt der Kurs unterhalb der Wolke aus = VERKAUFEN
• Kreuzen sich die Senkou – Linien, die die Wolken bilden, ist das ein Zeichen, das bald ein Trendwechsel erfolgt.
In der Wolke des Ichimoku Kinko Hyo sehen professionelle Trader das Herz dieses Indiktors. Die Zusammensetzung der zwei Linien ist hierbei eigentlich mehr Hintergrundwissen und nicht so wichtig, um die Funktionsweise des Wolken-Charts zu verstehen. Beide Linien sind um die Periode B (26 Tage bei alter Standard-Einstellung) in die Zukunft versetzt. Die erste Linie ist dabei der Durchschnitt eines Handelsmonats und die zweite Linie der Durchschnitt von zwei Handelsmonaten. So viel zur Berechnung, was nach erfolgter Einstellung nicht mehr so wichtig ist.
Wichtig ist zu bemerken, dass die Wolke quasi ihre Farbe wechseln kann, was einige Trader irgendwie weglassen, was ich aber für meinen persönlichen Nutzen in Frage gestellt habe. Ich finde die Farben verstärken die Erkennungsfähigkeit des Indikators und können durchaus nützlich für die Registrierung von Trends sein. In dem Bild oben steht die blaue Wolke für einen Aufwärtstrend. Die Wolke ist wie ein Unterstützungs- oder Widerstandsbereichs für den Kurs und somit gilt Obacht sobald der Kurs die Wolke berührt. Einige Trader sehen hier sogar ein Signal, zwecks einer Umkehrung des Trends.
Zur Hauptlinie nun kurz ein paar Worte eingeworfen, denn diese kann in diversen Sonderfällen die Wolke vollständig durchbrechen. Tritt die Hauptlinie auf der anderen Seite der Wolke aus der Wolke heraus, ist dies ein klares Kauf- oder Verkaufssignal. Daneben kann es auch sein, dass wenn der Kurs von der Wolke abprallt, dies auch ein Signal für eine Verstärkung des Trends in die entsprechende Richtung ist. Scheint alles gar nicht so schwer oder?
Doch da ist noch eine Sache mehr zu beachten, was das Ganze zwar nicht unbedingt schwerer macht aber so manche Signale eventuell aussortieren könnte, bzw. sie in der Gesamtheit des IKHs als nicht deutlich genug wiedergibt. Das ist quasi ein Filterverfahren, um Fehlsignale auszuschließen und somit kommen wir zur fünften und letzten Linie des Wolken-Charts, dessen Wolken ja aus zwei Linien bestehen.
Chinkou Span (die Seele)
Der Chikou Span zeigt den aktuellen Kurs, der um B Perioden im Chart nach hinten versetzt eingezeichnet ist.
• Liegt Chinkou Span über dem Kurs vor B Perioden, liegt ein Aufwärtstrend vor.
• Befindet sich Chinkou Span unter dem Preis vor B Perioden, liegt ein Abwärtstrend vor.
• Ist Chinkou Span über der Wolke = Aufwärtstrend
• Chinkou Span unter der Wolke = Abwärtstrend
Die verzögerte Linie ist eine rücksichtige Projektion des aktuellen Kurses um 26 Tage und wird von professionellen Tradern als die Seele, des Ichimokus betrachtet, während die Wolken wie gesagt als das Herz gelten. Diese verzögerte Linie ist also mindestens genau so wichtig wie die Wolken, wobei man auch ohne zu Vergleichen einfach sagen kann, dass der IHK ohne diese Linie nicht auskommen würde, da sie eine unverzichtbare Aufgabe hat was die finale Endprüfung des Signals anbelangt. Sie ist zwar nur ein genaues Abbild der Hauptlinie und ist lediglich 1 Handelsmonat (26 Tage nach der "alten" Grundeinstellung) nach hinten versetzt und endet somit auch genau 26 Kursstäbe in der Vergangenheit aber sollte nie außer Acht gelassen werden!
Diese verzögerte Linie, die auch Chinkou Span genannt wird gibt im Verhältnis mit der Hauptlinie und der Wolke an ob aktuell ein Aufwärts-oder Abwärtstrend vorliegt. Entsprechend sollte man dies bei der letzendlichen Entscheidung also abbgleichen. Sofern beispielsweise der schnelle Durchschnitt den langsamen Durchschnitt von unten nach oben kreuzt liegt zwar ein Kaufsignal vor, doch es gilt hier noch abzuwägen ob einmal die Wolken diesen Aufwärtstrend unterstützen und ob die verzögerte Linie um 26 Tage dies auch bestätigen kann. Liegt der Chinkou Span in diesem Beispiel noch unter dem Hauptkurs, obwohl die Wolken bereits einen Aufwärtstrend signalisieren, so kann man noch abwarten bis auch der Chinkou Span überhalb des Hauptkurses liegt, sofern sich der Trend der Wolken bis dahin nicht wieder umkehrt.
Der Ichimoku Kinko Hyo in seiner Gesamtheit
Man merkt also, der Ichimoku Kinko Hyo bietet viele Facetten der Interpretation, ist aber zugleich eigentlich sehr klar definiert was die Signalinterpretation anbelangt und bietet dafür auch genügend Analyse-Werkzeuge, die sowohl von der Wolke, dem Chinkou Span und den zwei Linien abhängig sind, die das eigentliche Erstsignal wiederspiegeln. Irgendwann hat man den Dreh raus und die Einschätzung des Gesamtbildes dauert nur noch wenige Minuten oder gar Sekunden, sobald einen regulären Ablauf eintrainiert hat. Nach ein Bisschen Einfindungszeit gewöhnt man sich also an das Konzept des IHKs sehr schnell und kann es auch zu schätzen oder sogar zu lieben wissen, denn der Ichimoku Kinko Hyo meint es gut mit einem.
Die meisten Fehler entstehen erfahrungsgemäß, wenn man sich z.B. nachträglich dabei erwischt, dass man gesagt hat: "Ach, eigentlich ist doch der Chinkou Span, nicht so wichtig wie die Wolken, denn diese zeigen gerade einen DEUTLICHEN Aufwärtstrend". - Nun, das werden sie des öfteren tun und manchmal zeigt etwas anderes innerhalb dieses Indikators ein Signal aber weiterhin wird auch dann geraten keines dieser Signale, ohne die Gesamtheit dieses Indikators zu beurteilen. Es gibt ein Erstsignal, eine Prüfung und die letzendliche Bestätigung. Also fassen wir das alles noch einmal zusammen, denn letzendlich sind es eigentlich nur 3 einfache Schritte.
Zusammenfassung - 3 einfache Schritte
Nochmal kurz das Bild überflogen: Wir haben hier auf diesem Bild also die beiden Linien, die das eigentliche Signal auslösen (der schnelle und der langsame Durchschnitt). Kreuzen sie sich, so heißt das m an sollte die Wolke überprüfen (die sich aus zwei Linien zusammensetzt), ob es nur ein flüchtiges Signale oder ein authentisches handeln könnte. Abschließend checkt man den verzögerten Kurs, ob er das Signal bestätigt. Nun also die Zusammenfassung in 3 einfachen Schritten.
1. ERSTSIGNAL: Der Tenkan Sen (schneller Durchschnitt) durchkreuzt den Kijun Sen (von unten nach oben heißt "Kaufen", andersum "Verkaufen")
In die Richtung, in die der Tenkan Sen zeigt (mit wenig geraden Ebenen) liegt ein Trend. Er kann sowohl unterstützend, als auch ein Wiederstand für den Kurs sein.
Ist der Hauptkurs über dem Kijun Sen heißt es allgemein "Kaufen" und andersum "Verkaufen". Der Kijun Sen kann als realistischer Stoploss verwendet werden.
2. SIGNALPRÜFUNG: Die Wolken unterstützen das Kauf- oder Verkaufssignal, indem sie entweder einen Aufwärts- oder Abwärtstrend zeigen.
Die Wolken sind starke Wiederstands- und UnterstützungsBEREICHE. Der Hauptkurs sollte auf der entsprechenden Seite der Wolke liegen in die gehandelt wird.
Durchbricht der Hauptkurs eine Wolke liegt ein Signal vor, dass sich der Trend in die entsprechende Richtung, auf deren Seite der Hauptkurs austritt umkehrt.
Kreuzen sich die beiden Linien, die die eigentliche Wolke bilden, ist das ebenfalls ein Zeichen, dass ein Trendwechsel vorliegt.
Prinzipiell ist es ein gutes Zeichen, wenn alle Linien überhalb der Wolke liegen und es ein Signal gibt.
3. SIGNALBESTÄTIGUNG: Der Chinkou Span bestätigt das Signal, indem er entsprechend des Trends über oder unter dem Hauptkurs liegt.
Liegt ein Kaufsignal vor, welches die Wollke ebenfalls andeutet und doch liegt der Chinkou span unterhalb des Hauptkurses sollte NICHT gekauft werden.
Liegt ein Verkaufssignal vor, welches die Wolken ebenfalls andeutet und doch liegt der Chinkou Span über dem Hauptkurs sollte NICHT verkauft werden.
Liegt der Chikou Span in entsprechender Richtung der restlichen Signale über (kaufen) oder unter (verkaufen) dem Hauptkurs, bestätigt dieser den Trend.
Zum Abschluss noch ein Bild auf dem die Sache mit dem Erstsignal, wenn die ersten beiden Linien sich kreuzen schön zur Geltung kommt (Punkt 1).
Abschlussworte - Fazit
Nun, das war's mal wieder "schon"!
Wie gesagt, auch wenn ich momentan schon einige Zeit aus der Übung bin, ist für mich ist die Anwendung des Ichimoku Kinko Hyo's um ein Vielfaches einfacher, als seine Anwendung zu erklären. Natürlich kann man immer noch mehr und noch mehr über sein "Lieblings-Spielzeug" dazu lernen aber grundsätzlich ist seine Anwendung doch eigentlich ziemlich klar definiert und auch einfach umzusetzen. Das Wahrscheinlichste was man falschen kann ist, sich nicht dran halten.
Des Weiteren bitte ich den Umstand zu beachten, dass ich mich selbst auf jeden Fall als Forex-Anfänger betrachte und auch wenn ich mir bei diesem Artikel sehr viel Mühe gab, auch was die Recherchen anbelangt, könnten sich manche Fehler oder Dinge eingeschlichten haben, die für Profis überhaupt gar nicht akzeptabel wären. Eventuell findet sogar der ein oder andere Mitleser hier einen Fehler. Wenn dem so ist, bin ich jederzeit bereit diesen zu korrigieren. Ansonsten hoffe ich nichts Wichtiges vergessen zu haben.
Nichts desto trotz, habe ich mit dem Ichimoku Kinko Hyo in meiner aktiven Trading-Zeit meine meisten Erfahrungen sammeln können und bin gerne bereit jegliche Fragen (sofern ich kann) zu beantworten und freue mich natürlich auch über heiße Diskussionen über meinen persönlichen Favorite in Sachen Indikatoren: Gehypt ja aber auch von vielen für gut befunden und das zu Recht.
Zu guter Letzt macht der Ichimoku Kinko Hyo einfach Spaß und der Schock über die vielen Linien vergeht schnell, sobald man sie einmal in Bewegung sieht, da ein Indikator auf stillstehenden Bildern nicht so gut rüberkommt. Bewegt sich der Chart, kann man die Bedeutung der Linien fast schon durchs Beobachten verstehen.
Also auf geht's: Wieso nicht einfach mal in der Demo ausprobieren und ein Gefühl für diesen Indikator bekommen (im Meta Trader 4 ist der IHK bereits mit der Grundeinstellung integriert).
Ich hoffe mein Versuch einer Anleitung der Nutzung des Wolken-Charts für Anfänger hat euch gefallen. Ich freue mich über eure Erfahrungen zu hören!
Viele Grüße
Peter
PS. Oh mein Gott, ich bin endlich fertig.
wie versprochen hier im wahrsten Sinne des Wortes mein Beitrag zum Trading-Bereich.
Ich möchte hier die Diskussionsrunde über meinen absoluten Lieblingsindikator eröffnen, mit dem ich viel Spaß und auch so manche Erfolge aber auch Enttäuschungen in meiner aktiven Trading-Zeit erlebt hatte. Wenn ich mich richtig erinnere ist dieser Indikator vielleicht teilweise ohnehin etwas zu stark gehypt, weswegen oftmals wohl die besagten hohen Erwartungen zustande kommen, die dann somit nur enttäuscht werden können.
Nichtsdesto trotz finde ich, ist der Ichimoku Kinko Hyo auch danach noch ein sehr interessanter Indikator (oder vielleicht sogar danach erst Recht, weil man ihn nicht mehr überschätzt, sondern ihn so nimmt wie er ist), der auch für Anfänger eine einfache Starthilfe sein kann, denen zum Beispiel der Mut fehlt Signale umsetzen zu wollen, weil ihnen ein letzter Schubser für eine Entscheidung fehlt und trotzdem ist dieser Indikator gleichzeitig für manche Trader selbst nach 10 Jahren immer noch ein nützliches Werkzeug (zumindest laß ich immer mal wieder in Foren von so manchen Leuten die auf den IKH dauerhaft schwören).
Allgemeines zum Ichimoku Kinko Hyo
Auf dem ersten Blick erscheint der Ichimoku Kinko Hyo recht komplex, weswegen er nicht sehr anfängerfreundlich erscheint und vielleicht ist er das Anfangs auch nicht aber für mich persönlich konnte ich mit dem Ichimoku damals als purer Anfänger nach ein Bisschen Eingewöhnungszeit meine überhaupt ersten nennenswerten Gewinne im 4H-Chart einholen und das vergisst man natürlich nicht. Ich hatte keine Lust mich mit den Kerzen zu beschäftigen und das "Docht lang oder kurz" hat mich nicht so sehr begeistert aber der Ichimoku konnte das, wonach ich sogar gleich die Unverschämtheit besaß, die Kerzen komplett abzustellen, um mir eine saubere Hauptlinie zu gönnen, wodurch mein Lieblings-Indikator noch um einiges besser zur Geltung kam (wie kann ich nur, ich weiß).
Für Inday-Trader ist dieser Indikator vermutlich weniger nützlich, wobei es auch hier vereinzelt Berichte in Foren gab, wo Trader die Werte modifiziert haben, um diesen Indikator im 15- und auch 5-Minuten-Chart zu nutzen. Die Stärken des IKH liegen jedoch überwiegend in größeren Zeitebenen (Tage, Wochen & gar Monate).
Die Geschichte des Ichimoku Kinko Hyo
Ursprünglich wurde der Ichimoku Kinko Hyo (zu Deutsch simpel: „Ausgeglichener Chart auf einem Blick“) 1930 in Japan entwickelt aber erst 1968 veröffentlicht. Das Tool geht zurück auf den Journalisten Goichi Hosada, welcher sich selbst auch Ichimoku Sanjin nannte. Da der Indikator für den asiatischen bzw. japanischen Markt entwickelt wurde gibt es Meinungen, dass er dort auch am Besten anzuwenden ist. Mitterweile hat sich seine Nutzung aber auch mit angepassten Standardwerten sowohl auf viele unterschiedliche Arten von Investoren, als auch Währungen anderer Länder bzw. für die Nutzung anderer Kurse ausgedehnt.
Die Einstellung des Ichimoku Kinko Hyo
Die angesprochenen Werte (Einstellungen) um die es sich handelt lauten standardmäßig "9, 26 und 52", was den 3 Parametern gleichkommt, aus denen sich der Ichimoku Kinko Hyo berechnet. Angelehnt an asiatische Handelszeiten ist dies die Grundeinstellung, bei der die "9" genau 1,5 japanischen Handelswochen entspricht, da damals die Börse auch Samstags geöffnet hatte. Die 26 representiert somit einen japanischen Handelsmonat und die 52 entspricht einfach dem doppelten Wert (2 Monate).
Nun sind die Meinungen, was die Grundeinstellung anbelangt sehr gespalten, da eine Gruppe aus ihren eigenen Erfahrungen heraus fest davon überzeugt ist, sie müssten nicht verändert werden, derweile die andere Gruppe ihrer Logik folgt und behauptet, die Werte sollten auch bei normalem Einsatz des Tools unbedingt an eine 5-Tage-Handelswoche angepasst werden, derweile noch berücksichtigt werden sollte, dass der Forexhandel 24 Stunden durchlaufe und andere Underlyings pausieren.
Im Internet und wohl auch der normalen Literatur gibt es daher eine Kette an alternativen Paramentern (mittlerweile auch für die unterschiedlichen Chartgrößen). Die an die Neuzeit angepassten Standardwerte. "7, 22 und 44" haben sich mittlerweile für die heutige normale 5-Tage-Handelswoche als Standard-Einstellung eingebürgert, womit dem verzerrten Bild, dass durch die ALTE Standardeinstellung zustande kommt entgegengewirkt wird. Wie gesagt, gibt es jedoch trotzdem einige Investoren, die der festen Überzeugung sind, dass diese Anpassung unnötig sei.
Mein persönliches Empfinden der Einstellungen
Ich für meinen Teil habe mich bis heute nicht festlegen können aber auch ich hatte oftmals das Gefühl, dass das Rumgespiele an den Werten nicht viel bringt. Letzendlich sollte man eine Einstellung erst einmal eine Zeit lang durchziehen, bis man an ihr rumschraubt, um sehen zu können was für einen Durchschnitt sie überhaupt generiert und hier gilt einfach: "Je mehr Trades mit einer Einstellung, desto genauer der Durchschnitt".
Ich habe also persönlich keine Einwände dagegen für den Anfang erst einmal die "alten" Standardwerte zu benutzen und später kann man ja immer noch gucken ob man mit den neuen Werten öfters richtig liegt. Wer aber das Gefühl hat, er möchte unbedingt der oben genannten Logik folgen sollte dies vielleicht gleich von Anfang an tun. Letzendlich ist es wohl auch ein Bisschen Geschmackssache. Ich hatte manchmal das Gefühl, die neueren Werte würden Signale einfach etwas früher zeigen, der Weile man mit den "alten" Werten quasi auf Nummer sicher geht aber somit vielleicht auch manche Trends verpasst
(korrigiert mich bitte wenn es andersum war^^).
Abschließend ist dieses Thema, wegen des erwähnten Durchschnitts, der erst einmal erfasst werden sollte ohnehin etwas zweitrangig und noch dazu ist jeder Indikator ohne die eigene Interpretation sowieso quasi nutzlos, denn es ist kein EA und kann nicht für dich Entscheidungen treffen, sondern gibt "nur" Signale ab. Man kann sich hier also vermutlich auch zu viele Gedanken über die Grundeinstellung machen, da es eben immer noch eine Kommunikation zwischen dem Trader und dem Indikator geben muss und wenn diese stimmt und immer gleichermaßen abläuft bzw. diszipliniert umgesetzt wird, sind die Werte eher nebensächlich.
Nochmal im Klartext, was nun die alten und neuen Werte sind
9 / 26 / 52 (so wie von Ichimoku Sanjin erfunden)
7 / 22 / 44 (angepasst an 5-Tage-Tradingwoche)
Andere bekannte Werte sind dann wohl unter anderem auch diese
5 / 10 / 20 (Für 1D – Chartfenster)
120 / 240 / 480 (Für 1H – Chartfenster)
6 / 12 / 24 (Für 1H – Chartfenster)
12 / 24 / 120 (Für 1H – Chartfenster)
8 / 26 / 130 (Für M30 – Chartfenster)
72 / 144 / 288 (Für M5 – Chartfenster)
Daneben gibt es wie bereits geschrieben auch viele andere Einstellungen
12 / 60 / 120
8 / 34 / 144
Die letzten beiden Werte sieht man zum Beispiel auch oft und es gibt noch einige weitere Einstellungen. Einige "erfinden" sogar ihre ganz eigenen Werte, mit denen sie vor allen anderen Werten die größten Erfolge erzielen sollen. Ich glaube letzendlich zählt hier irgendwann, wie gesagt nur noch der Durchschnitt und die Werte sind vielleicht irgendwann auch nicht mehr so wichtig, wie es am Anfang erschien, sondern dass man seine Signale einfach immer wieder an den selben Stellen wahrnimmt und eben dadurch überhaupt einen Schnitt bildet und genau dafür kann der IHK meiner Meinung eine große Hilfe sein. Später ist es dann eben nur noch eine Sache an die man sich gewöhnt hat (und dann schwört fast jeder darauf die besten Werte gefunden zu haben, obwohl sie nur für die eigene gewohnte Arbeitsweise einfach am Besten passen).
Also lasst uns nun vom theoretischen zum praktischen Teil kommen - wie setzt man den Ichimoku denn nun überhaupt ein (wegen seines gewöhnungsbedürftigen Namens übrigens manchmal auch einfach Wolken-Chart genannt, was auch mir auch ganz gelegen kommt, da ich gerne mal das "Kinko" gegen das "Hyo" vertausche aber als kleine Eselsbrücke; es ist das Gegenteil der IHK (Internationale Handelskammer) => IKH). So, und nun geht's zur Praxis. So sieht er aus:
Der Wolken-Chart (Ichimoku Kinko Hyo) im Einsatz
Was eben gleich an diesem Indikator auffällt sind die zwei jeweils andersfarbigen Wolken, die zusammen auch als "Kumo" bezeichnet werden, was übersetzt "Wolke" heißt, weswegen der IKH seinen Kosenamen "Wolken-Chart" verdient hat. Beide andersfarbigen Wolken sind mit vertikalen Linien durchzogen (in diesem Fall einmal Orange und einmal Lila) und setzen sich aus zwei Durchschnittslinien zusammen. Diese Wolken sind sozusagen als das Fundament dieses Tools zu sehen - ohne diese Wolken geht im wahrsten Sinne des Wortes eigentlich nichts.
Neben den zwei Wolken gibt es noch drei weitere Linien, weswegen der IKH schnell unübersichtlich wirkt, was bei seinem Namen, der zu Deutsch so viel heißt wie "alles auf einen Blick" einerseits ein Bisschen ironisch scheint aber andererseits eben ALLES auf einen Blick ist und daher dem Namen eigentlich gerecht wird. Diese erste Verwirrtheit vergeht schnell, wenn man versteht, wie die einzelnen Linien sich berechnen. Was dem Auge zum Beispiel sofort leichter fällt bei dem Indikator zu überblicken, ist die grüne Linie (Chikou Span), sobald man weiß, dass diese lediglich der eigentliche aktuelle Kurs ist, der nur um 26 Tage nach hinten versetzt ist (mit der alten Standardeinstellung).
Die anderen beiden Linien sind Mittelwerte des jeweils höchsten und niedrigsten Punktes im Kurs (der letzten 26 und 9 Tage) aber gehen wir diese lieber mal im Detail durch, denn jede Linie hat quasi ihre Aufgabe, die alle zusammen wie eine Art "automatisches" Signal-Programm für Trader gesehen werden kann (weiterhin sind das dennoch nur Indizien und eine Garantie für Gewinne aber meiner Meinung nach sehr gute). Es gibt ein Erstsignal, es gibt Bedingungen die erfüllt werden müssen, um die Gültigkeit des Signals zu bestätigen und es gibt letzendliche Abschlussprüfungen, die man anhand dieses Graphen unternehmen kann. Nur im Zusammenspiel ergeben diese Linien also Sinn, also lasst uns nun herausfinden welcher das ist!
Achtung: Die folgende Erklärung wird als Beispiel anhand der ALTEN Standard-Einstellung abgegeben, da die Beispielbilder aus dem Internet dies auch abbilden (Quelle: tradesignalonline.com, kumo-trading.de, dailyfx.com - sowohl der Bilder als auch einiger stichpunktartiger Informationen - der Rest ist selbst geschrieben, also bitte auf Korrektur hinweisen, wenn etwas gar nicht vereinbar sein sollte, da ich auch nicht der Profi-Trader schlecht hin bin).
Die fünf Linien aus denen sich der IKH zusammensetzt
Tenkan Sen (schneller Durchschnitt): Höchstes Hoch + niedrigestes Tief der letzten 9 Perioden geteilt durch 2
Kijun Sen (langsamer Durchschnitt): Höchstes Hoch + niedrigestes Tief der letzten 26 Perioden geteilt durch 2
Chikou Span (zurückversetzter Schlusskurs): Aktueller Schlusskurs um 26 Perioden nach hinten versetzt
Senkou Span A (Tenkan Sen + Kijun Sen): um 26 Perioden „in die Zukunft“ versetzt und geteilt durch 2
Senkou Span B: Höchstes Hoch + niedrigestes Tief der letzten 52 Perioden ebenfalls 26 Perioden „in die Zukunft“ versetzt und geteilt durch 2
Prinzipiell sind es natürlich 6 Linien, sofern man die Hauptlinie mitzählt und auch diese spielt selbstverständlich eine Rolle bei der Signalgebung dieses Indikators. Nebenbei muss ich einmal darauf hinweisen, dass ich die Anwendung dieses Indikators viel viel leichter finde, als ihn zu erklären.
Wie gesagt, alles wirkt auf dem ersten Blick ein Bisschen überladen aber an sich hat dieser Indikator ein relativ aufschlussreiches System.Der Ichimoku ist übrigens ein Trendfolge-Indikator, mit dem sich auch die Trendstärke berechnen lässt. Das heißt, man sollte ihn besser nur für Trades in Richtung des Trends anwenden, da dieser, wie oben bereits angedeutet sehr konkrete Ein- und Ausstiegssignale und außerdem noch Unterstützungs- und Widerstandsräume liefert, was man an den Wolken sehr gut erkennen kann aber kommen wir erst einmal zu den einzelnen Durchschnitts-Linien!
Standard-Linie - Tenkan Sen (schneller Durchschnitt)
Die Standard-Linie ist der Mittelwert vom höchsten und niedrigsten Kurs der letzten neun Tage geteilt durch 2.
• Zeigt der Tenkan Sen aufwärts, mit wenig geraden Ebenen, liegt ein Aufwärtstrend vor.
• Zeigt der Tenkan Sen abwärts, mit wenig geraden Ebenen, liegt ein Abwärtstrend vor.
• Tenkan Sen ist nützlich für Unterstützungen und Widerstände: häufig ist es so, dass der Kurs am Tenkan Sen abprallt.
Der Tankan Sen ist also der Durchschnitt von nur 9 Handelstagen, was wie schon mal beschrieben einer ganzen und einer halben Handelswoche entsprechen soll (nach wie vor mit der alten Standard-Einstellung, wo noch mit 6 Handelstagen agiert wurden). Auch hier gibt es wieder ettliche Theorien, dass man doch 5 Handelstage nicht mehr durch 2 teilen könne und man hier was unternehmen müsste. Irgendwann hat man sich bei der angepassten neuen Standard-Einstellung bei 1,5 Handelswochen eben auf 7 Tage geeignet aber viele Trader sind damit unzufrieden, weswegen sie den Indikator auf andere Intervalle beziehen lassen (Stunden/ Minuten etc. statt Tage).
Ansonsten gibt es nicht viel zum Tankan Sen zu sagen, denn nur im Zusammenspiel mit dem langsamen Durschnitt (siehe unten), der nun beim nächsten Punkt erklärt wird, ergeben die beiden Linien Sinn, auch wenn es verschiedene Interpretationen des Ichimokus gibt, was die Bewegung der Hauptlinie im Zusammenspiel mit dem Tankan Sen oder sogar der Wolke (Komu anbelangt) aber dazu später noch einmal mehr.
Kijun Sen - Turning Linie (langsamer Durchschnitt)
Die drehende Linie ist der Mittelwert vom höchsten und vom niedrigsten Kurs der letzten 26 Tage geteilt durch 2.
• Preis ist über Kijun Sen = Im allgemeinen KAUFEN
• Preis ist unter Kijun Sen = Im allgemeinen VERKAUFEN
• Mit dem Kijun Sen lassen sich besser Unterstützungen und Widerstände bestimmen als mit dem Tenkan Sen.
• Zeigt ein realistisches Stop Loss-Level.
Der Kijun Sen ist also ein langsamer Durchschnitt des Kurses eines normalen Handelsmonats. Hier könnte man wieder darüber philosophieren, ob an Tagen, an denen die Börse stillsteht dann sofort wieder die Werte angepasst werden müssten aber ich finde das ist zu viel Theorie, denn letzendlich weiß das der Indikator ja quasi nicht, an welchem Tag sich nichts bewegt hat oder bewegen wird und wenn sich nichts bewegte, wird auch nichts berechnet
(gerade mal mein spontaner Gedanke dazu).
Auch hier noch mal der Hinweis, dass es zum Kijun Sen eigentlich ohne seine cooperative Linie, dem Tenkan Sen nicht viel zu sagen gibt, denn nur beide im Zusammenspiel deuten bestimmte Handelsmöglichkeiten (Signale) an. Auch hier gibt es wieder vereinzelt Hinweise, dass man doch auch auf die Hauptlinie achten solle, wie die sich im Verhältnis zu dieser Durchschnittslinie verhält, doch ich finde, das könnte unter Umständen zu viel Ablenkung sein. Das einzige was ich persönlich aus meiner eigenen bescheidenen Erfahrung heraus unterstützen kann, ist das Zusammenspiel von Hauptlinie und Wolke - wie gesagt, dazu später mehr, denn erst geht es zur Kreuzung der beiden eben genannten Linien, denn diese lösen erfindungsgemäß das eigentliche Signal aus!
"erfindungsgemäß" - ist das überhaupt ein echtes Wort? Wenn nicht habe ich es erfunden.
Kreuzung des Kijun Sen (langsam) und Tenkan Sen (schnell)
Zusammengefasst lässt sich zur Kreuzung des aber sagen:
• Tenkan kreuzt Kijun von oben nach unten = SHORT
• Tenkan kreuzt Kijun von unten nach oben = LONG
• In einer Kreuzung beider Linien sieht man normalerweise eine Trendbestätigung.
• Sind Tenkan und Kijun gleichzeitig gerade, so sollte man nicht traden und "flat" bleiben.
Manche Trader deuten die Kreuzung dieser beiden Linien bereits als ein eindeutiges Einstiegssignal, wobei ich es eher als "Erstsignal" beschreiben würde, da man niemals das Gesamtbild des Ichimokus vergessen sollte. Bevor ein Signal als eindeutig gesehen wird, sollte man zuvor noch eine Kontrollüberprüfungen, anhand der anderen Linien und auch der Wolke vornehmen, denn obwohl dieser Indikator auf dem ersten Blick nach wie vor etwas verwirrend aussieht, hält er eben sein Versprechen und zeigt alles auf einem Blick - also sollte man dies auch nicht missachten.
Zur Vereinfachung noch der Hinweis zu diesen beiden Linien, dass der schnelle Durchschnitt (Tenkan Sen) im Prinzip nur soetwas wie ein vereinfachte Hauptlinie ist und der langsame Durchschnitt (Kijun Sen) im Prinzip auch soetwas wie eine Unterstützungslinie oder auch auch ein realistischer Stop-Loss sein kann. Letzendlich gilt eigentlich nur zu merken, dass wenn die SCHNELLE Durschnitts-Linie (Tenkan Sen) die LANGSAME Durchschnittslinie (Kijun Sen) kreuzt, gibt es entweder die Andeutung eines Kauf- oder eines Verkaufssignales (je nach dem, in welche Richtung die schnelle Linie die langsame kreuzt).
Die turkise Linie in diesem Bild ist also quasi die Stop-Loss-Linie, wenn man so sagen will und die graue Linie ist die eigentliche Linie die das Signal beim durchkreuzen der eben genannten Linie auslöst. Das war es schon. Mehr gibt es hierzu eigentlich nicht zu merken. Sicherlich, kann man es hier noch um einiges komplizierter machen aber ob das wirklich lohnt weiß ich nicht. Also: Schnelle Linie (grau) durchkreuzt langsamen Durchschnitt (turkis) von UNTEN nach oben heißt "Kaufsignal" (Long). Umgekehrt: Schnelle Durchschnitts-Linie (grau) durchkreuzt langsamen Durchschnitt (turkis) von OBEN nach unten heißt "Verkaufssignal" (Short). Läuft die schnelle Durchschnitts-Linie wieder so langsam zurück in Richtung langsame Durchschnitts-Linie besteht ein Hinweis, dass sich der Trend bald wieder umkehren könnte und daher ist der Kijun Sen wie gesagt soetwas wie eine Unterstützungslinie, die auch als Stoploss-Vorlage gesehen werden kann.
Die Wolke/ Kumo (das Herz)
Die Wolke (Kumo) besteht aus zwei Linien, dem Senkou Span A und dem Senkou Span B.
Wie lässt sich die Wolke interpretieren? Stellen wir einige einfache Grundregeln auf:
• Senkou Span A ist über Senkou Span B = steigender Markt
• Senkou Span A ist unter Senkou Span B = fallender Markt
• Kumo Wolken sind starke Unterstützungs- und Widerstandsbereiche, die der Hauptkurs nur schwer durchbrechen kann.
• Kurse in der Wolke, zeigen eine Konsolidierung an. Da der Ichimoku eine Trendfolger ist, sollte dort nicht gehandelt werden.
• Tritt der Kurs oberhalb der Wolke aus = KAUFEN
• Tritt der Kurs unterhalb der Wolke aus = VERKAUFEN
• Kreuzen sich die Senkou – Linien, die die Wolken bilden, ist das ein Zeichen, das bald ein Trendwechsel erfolgt.
In der Wolke des Ichimoku Kinko Hyo sehen professionelle Trader das Herz dieses Indiktors. Die Zusammensetzung der zwei Linien ist hierbei eigentlich mehr Hintergrundwissen und nicht so wichtig, um die Funktionsweise des Wolken-Charts zu verstehen. Beide Linien sind um die Periode B (26 Tage bei alter Standard-Einstellung) in die Zukunft versetzt. Die erste Linie ist dabei der Durchschnitt eines Handelsmonats und die zweite Linie der Durchschnitt von zwei Handelsmonaten. So viel zur Berechnung, was nach erfolgter Einstellung nicht mehr so wichtig ist.
Wichtig ist zu bemerken, dass die Wolke quasi ihre Farbe wechseln kann, was einige Trader irgendwie weglassen, was ich aber für meinen persönlichen Nutzen in Frage gestellt habe. Ich finde die Farben verstärken die Erkennungsfähigkeit des Indikators und können durchaus nützlich für die Registrierung von Trends sein. In dem Bild oben steht die blaue Wolke für einen Aufwärtstrend. Die Wolke ist wie ein Unterstützungs- oder Widerstandsbereichs für den Kurs und somit gilt Obacht sobald der Kurs die Wolke berührt. Einige Trader sehen hier sogar ein Signal, zwecks einer Umkehrung des Trends.
Zur Hauptlinie nun kurz ein paar Worte eingeworfen, denn diese kann in diversen Sonderfällen die Wolke vollständig durchbrechen. Tritt die Hauptlinie auf der anderen Seite der Wolke aus der Wolke heraus, ist dies ein klares Kauf- oder Verkaufssignal. Daneben kann es auch sein, dass wenn der Kurs von der Wolke abprallt, dies auch ein Signal für eine Verstärkung des Trends in die entsprechende Richtung ist. Scheint alles gar nicht so schwer oder?
Doch da ist noch eine Sache mehr zu beachten, was das Ganze zwar nicht unbedingt schwerer macht aber so manche Signale eventuell aussortieren könnte, bzw. sie in der Gesamtheit des IKHs als nicht deutlich genug wiedergibt. Das ist quasi ein Filterverfahren, um Fehlsignale auszuschließen und somit kommen wir zur fünften und letzten Linie des Wolken-Charts, dessen Wolken ja aus zwei Linien bestehen.
Chinkou Span (die Seele)
Der Chikou Span zeigt den aktuellen Kurs, der um B Perioden im Chart nach hinten versetzt eingezeichnet ist.
• Liegt Chinkou Span über dem Kurs vor B Perioden, liegt ein Aufwärtstrend vor.
• Befindet sich Chinkou Span unter dem Preis vor B Perioden, liegt ein Abwärtstrend vor.
• Ist Chinkou Span über der Wolke = Aufwärtstrend
• Chinkou Span unter der Wolke = Abwärtstrend
Die verzögerte Linie ist eine rücksichtige Projektion des aktuellen Kurses um 26 Tage und wird von professionellen Tradern als die Seele, des Ichimokus betrachtet, während die Wolken wie gesagt als das Herz gelten. Diese verzögerte Linie ist also mindestens genau so wichtig wie die Wolken, wobei man auch ohne zu Vergleichen einfach sagen kann, dass der IHK ohne diese Linie nicht auskommen würde, da sie eine unverzichtbare Aufgabe hat was die finale Endprüfung des Signals anbelangt. Sie ist zwar nur ein genaues Abbild der Hauptlinie und ist lediglich 1 Handelsmonat (26 Tage nach der "alten" Grundeinstellung) nach hinten versetzt und endet somit auch genau 26 Kursstäbe in der Vergangenheit aber sollte nie außer Acht gelassen werden!
Diese verzögerte Linie, die auch Chinkou Span genannt wird gibt im Verhältnis mit der Hauptlinie und der Wolke an ob aktuell ein Aufwärts-oder Abwärtstrend vorliegt. Entsprechend sollte man dies bei der letzendlichen Entscheidung also abbgleichen. Sofern beispielsweise der schnelle Durchschnitt den langsamen Durchschnitt von unten nach oben kreuzt liegt zwar ein Kaufsignal vor, doch es gilt hier noch abzuwägen ob einmal die Wolken diesen Aufwärtstrend unterstützen und ob die verzögerte Linie um 26 Tage dies auch bestätigen kann. Liegt der Chinkou Span in diesem Beispiel noch unter dem Hauptkurs, obwohl die Wolken bereits einen Aufwärtstrend signalisieren, so kann man noch abwarten bis auch der Chinkou Span überhalb des Hauptkurses liegt, sofern sich der Trend der Wolken bis dahin nicht wieder umkehrt.
Der Ichimoku Kinko Hyo in seiner Gesamtheit
Man merkt also, der Ichimoku Kinko Hyo bietet viele Facetten der Interpretation, ist aber zugleich eigentlich sehr klar definiert was die Signalinterpretation anbelangt und bietet dafür auch genügend Analyse-Werkzeuge, die sowohl von der Wolke, dem Chinkou Span und den zwei Linien abhängig sind, die das eigentliche Erstsignal wiederspiegeln. Irgendwann hat man den Dreh raus und die Einschätzung des Gesamtbildes dauert nur noch wenige Minuten oder gar Sekunden, sobald einen regulären Ablauf eintrainiert hat. Nach ein Bisschen Einfindungszeit gewöhnt man sich also an das Konzept des IHKs sehr schnell und kann es auch zu schätzen oder sogar zu lieben wissen, denn der Ichimoku Kinko Hyo meint es gut mit einem.
Die meisten Fehler entstehen erfahrungsgemäß, wenn man sich z.B. nachträglich dabei erwischt, dass man gesagt hat: "Ach, eigentlich ist doch der Chinkou Span, nicht so wichtig wie die Wolken, denn diese zeigen gerade einen DEUTLICHEN Aufwärtstrend". - Nun, das werden sie des öfteren tun und manchmal zeigt etwas anderes innerhalb dieses Indikators ein Signal aber weiterhin wird auch dann geraten keines dieser Signale, ohne die Gesamtheit dieses Indikators zu beurteilen. Es gibt ein Erstsignal, eine Prüfung und die letzendliche Bestätigung. Also fassen wir das alles noch einmal zusammen, denn letzendlich sind es eigentlich nur 3 einfache Schritte.
Zusammenfassung - 3 einfache Schritte
Nochmal kurz das Bild überflogen: Wir haben hier auf diesem Bild also die beiden Linien, die das eigentliche Signal auslösen (der schnelle und der langsame Durchschnitt). Kreuzen sie sich, so heißt das m an sollte die Wolke überprüfen (die sich aus zwei Linien zusammensetzt), ob es nur ein flüchtiges Signale oder ein authentisches handeln könnte. Abschließend checkt man den verzögerten Kurs, ob er das Signal bestätigt. Nun also die Zusammenfassung in 3 einfachen Schritten.
1. ERSTSIGNAL: Der Tenkan Sen (schneller Durchschnitt) durchkreuzt den Kijun Sen (von unten nach oben heißt "Kaufen", andersum "Verkaufen")
In die Richtung, in die der Tenkan Sen zeigt (mit wenig geraden Ebenen) liegt ein Trend. Er kann sowohl unterstützend, als auch ein Wiederstand für den Kurs sein.
Ist der Hauptkurs über dem Kijun Sen heißt es allgemein "Kaufen" und andersum "Verkaufen". Der Kijun Sen kann als realistischer Stoploss verwendet werden.
2. SIGNALPRÜFUNG: Die Wolken unterstützen das Kauf- oder Verkaufssignal, indem sie entweder einen Aufwärts- oder Abwärtstrend zeigen.
Die Wolken sind starke Wiederstands- und UnterstützungsBEREICHE. Der Hauptkurs sollte auf der entsprechenden Seite der Wolke liegen in die gehandelt wird.
Durchbricht der Hauptkurs eine Wolke liegt ein Signal vor, dass sich der Trend in die entsprechende Richtung, auf deren Seite der Hauptkurs austritt umkehrt.
Kreuzen sich die beiden Linien, die die eigentliche Wolke bilden, ist das ebenfalls ein Zeichen, dass ein Trendwechsel vorliegt.
Prinzipiell ist es ein gutes Zeichen, wenn alle Linien überhalb der Wolke liegen und es ein Signal gibt.
3. SIGNALBESTÄTIGUNG: Der Chinkou Span bestätigt das Signal, indem er entsprechend des Trends über oder unter dem Hauptkurs liegt.
Liegt ein Kaufsignal vor, welches die Wollke ebenfalls andeutet und doch liegt der Chinkou span unterhalb des Hauptkurses sollte NICHT gekauft werden.
Liegt ein Verkaufssignal vor, welches die Wolken ebenfalls andeutet und doch liegt der Chinkou Span über dem Hauptkurs sollte NICHT verkauft werden.
Liegt der Chikou Span in entsprechender Richtung der restlichen Signale über (kaufen) oder unter (verkaufen) dem Hauptkurs, bestätigt dieser den Trend.
Zum Abschluss noch ein Bild auf dem die Sache mit dem Erstsignal, wenn die ersten beiden Linien sich kreuzen schön zur Geltung kommt (Punkt 1).
Abschlussworte - Fazit
Nun, das war's mal wieder "schon"!
Wie gesagt, auch wenn ich momentan schon einige Zeit aus der Übung bin, ist für mich ist die Anwendung des Ichimoku Kinko Hyo's um ein Vielfaches einfacher, als seine Anwendung zu erklären. Natürlich kann man immer noch mehr und noch mehr über sein "Lieblings-Spielzeug" dazu lernen aber grundsätzlich ist seine Anwendung doch eigentlich ziemlich klar definiert und auch einfach umzusetzen. Das Wahrscheinlichste was man falschen kann ist, sich nicht dran halten.Des Weiteren bitte ich den Umstand zu beachten, dass ich mich selbst auf jeden Fall als Forex-Anfänger betrachte und auch wenn ich mir bei diesem Artikel sehr viel Mühe gab, auch was die Recherchen anbelangt, könnten sich manche Fehler oder Dinge eingeschlichten haben, die für Profis überhaupt gar nicht akzeptabel wären. Eventuell findet sogar der ein oder andere Mitleser hier einen Fehler. Wenn dem so ist, bin ich jederzeit bereit diesen zu korrigieren. Ansonsten hoffe ich nichts Wichtiges vergessen zu haben.
Nichts desto trotz, habe ich mit dem Ichimoku Kinko Hyo in meiner aktiven Trading-Zeit meine meisten Erfahrungen sammeln können und bin gerne bereit jegliche Fragen (sofern ich kann) zu beantworten und freue mich natürlich auch über heiße Diskussionen über meinen persönlichen Favorite in Sachen Indikatoren: Gehypt ja aber auch von vielen für gut befunden und das zu Recht.
Zu guter Letzt macht der Ichimoku Kinko Hyo einfach Spaß und der Schock über die vielen Linien vergeht schnell, sobald man sie einmal in Bewegung sieht, da ein Indikator auf stillstehenden Bildern nicht so gut rüberkommt. Bewegt sich der Chart, kann man die Bedeutung der Linien fast schon durchs Beobachten verstehen.
Also auf geht's: Wieso nicht einfach mal in der Demo ausprobieren und ein Gefühl für diesen Indikator bekommen (im Meta Trader 4 ist der IHK bereits mit der Grundeinstellung integriert).
Ich hoffe mein Versuch einer Anleitung der Nutzung des Wolken-Charts für Anfänger hat euch gefallen. Ich freue mich über eure Erfahrungen zu hören!
Viele Grüße
Peter
PS. Oh mein Gott, ich bin endlich fertig.
