23.08.2016, 10:39
eine interessante studie wurde mir zugespielt, es wäre interessant eure meinung zu erfahren:
Zitat:Vorsicht vor neuen Taschenspieler-Trends
Macht es Sinn, Krypto-Geld im Schneeballsystem zu kaufen – oder lieber Gold und Silber, und den Keller voller Alkohol ?
Erinnern Sie sich an e-Gold ?
Das war vor einigen Jahren eine grosse Sache, eine digitale Währung mit Golddeckung.
Fünf Millionen Konten gab es 2009, dann war plötzlich Schluss.
Politik und Banken war der Erfolg zu gross geworden.
Bushs Patriot Act, das Finanzdienstleistungen ohne Lizenz
zu einem Bundesdelikt erklärte, war das Todesurteil für e-Gold, mit üblicher Begründung:
e-Gold helfe Kriminellen, Drogendealern, Kinderschändern.
Bis zu einem gewissen Grad traf das wohl auch zu, denn e-Gold war weitgehend anonym.
Aber gab es Kriminalität nicht auch schon vor den digitalen Währungen ?
Dann kam Bitcoin ohne jede Deckung daher, aber mit einem entscheidenden Fortschritt:
Hier gibt es keine Zentrale mehr, gegen die Ermittler vorgehen und die Washington schliessen kann.
Bisher geht das gut.
So gut, dass in letzter Zeit immer mehr Anbieter
als Trittbrettfahrer auf den Erfolg des fahrenden Bitcoin-Zuges aufspringen.
Da gibt es seriöse, weniger und gar nicht seriöse Anbieter, und es ist gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten.
Ich will es hier mal versuchen, aber eins vorneweg:
Besser als Bitcoin selbst macht es kein neuer Anbieter, das ist sicher !
Bitcoin unterscheidet sich entscheidend von allen sogenannten Währungen, die in letzter Zeit mit sehr viel Werbung auf sich aufmerksam machen:
Hier gibt es keine Zentralbank, und damit keinen, der die Bitcoins ausgibt und sich auf die Tour bereichern kann.
Ausser den Nutzern selber, wenn Sie mit Bitcoin spekulieren und den richtigen Zeitpunkt beim Kauf und Verkauf erwischen.
Andere mir bekannten Krypto-Währungen haben eine Zentrale.
Sie stellen das als Vorteil hin, denn nur damit sei die heute branchenübliche Know-Your-Client-Politik überhaupt möglich.
Das Hauptproblem mit all diesen Unternehmen ist aber, das die meisten von ihnen weniger Währung sind, als vielmehr versteckte Schneeballsysteme.
»Gib mir 100 Euro, und ich erlaube Dir, von anderen 100 Euro zu kassieren.«
Nun habe ich ja nichts gegen MLM-Marketing.
Ob das funktioniert, ist allerdings davon abhängig, ob nützliche Produkte im Spiel sind, die möglichst oft nachgekauft werden müssen.
Das ist eher selten der Fall.
Geld, auch virtuelles, ist definitiv nicht so ein Produkt.
Die meisten Systeme der Art funktionieren nach dem Motto »gib mit 100 Euro, und ich erlaube Dir, von anderen Leuten 100 Euro zu kassieren«.
Um so ein System, bei der die Ersten oft viel Geld verdienen und die letzten auf den Einstiegskosten sitzen bleiben, etwas seriöser aussehen
zu lassen, wird dann irgend ein meist völlig unsinniger Geschäftszweck beigemischt, wie etwa Anzeigen anklicken, Sprachen lernen – oder Menschen zur Nutzung
von OneCoin zu überreden – womit schon die erste meiner Meinung nach nicht wirklich seriöse Cyberwährung genannt ist (https://www. onecoin.eu).
Warum unseriös ?
Hier geht es in erster Linie nicht um die Währung, sondern darum, möglichst viele Vertriebsleute zu kobern, die erstmal für das Recht
bezahlen müssen, dass sie, um Geld zu verdienen, andere vermitteln dürfen, wobei die Chance auf Gewinn wie bei jedem Pyramidensystem
mit wachsender Downline immer kleiner und kleiner wird.
Ähnlich geht offenbar ein Unternehmen namens SwissCoin vor, vor dem jetzt Markus Miller von Geopolitical.biz warnt.
»Digitalen Währungen mit der Blockchain-Technologie gehört die Zukunft.
Sie werden herkömmliche Währungen allmählich ablösen«, so Miller.
Allerdings seien auch viele Krypto-Währungen, die aktuell wie Pilze aus dem Boden schiessen, zum Scheitern verdammt.
Dazu zählt Miller die angebliche digitale Währung aus der Schweiz mit dem schönen Namen SwissCoin – für ihn ein toller Name ohne Fundament.
SwissCoin-Werbung sagt, was jeder gern hätte – aber stimmt es auch ?
Die Vertreiber von SwissCoin, die mit der Schweiz wenig zu tun haben, setzen Werbemails ein, in denen Miller eine Investition in SwissCoin empfohlen wurde.
Er könne zusätzlich Geld durch Anwerbung neuer Interessenten verdienen.
Es folgte ein Link, über den er sich zu Testzwecken registriert habe.
Auszüge aus dem Mail:
–– SwissCoin sei dem Werbebrief zufolge eine künftige digitale Krypto-Währung, die konsequente Weiterentwicklung der Bitcoin-Erfolgsstory auf Schweizer Art.
Jeder, der sich bei SwissCoin gratis anmeldet, bekomme 100 SwissCoins geschenkt.
Im Gegensatz zu Papiergeld sei SwissCoin inflationssicher, weil nicht beliebig vermehrbar.
Die Kontrolle hätten nicht Regierungen, Zentralbanken und Hochfinanz.
–– SwissCoin sei die Rettung bei Bargeldverbot und dem wegen der Überschuldung früher oder später kommenden Crash des westlichen Geldsystems.
SwissCoin könne Ihnen finanzielle Freiheit verschaffen.
–– Nur noch kurze Zeit könnten Sie sich Ihre 100 SwissCoins holen.
Anmeldung sei kostenlos, unverbindlich und voller Potenzial.
Sie hätten nichts zu verlieren.
Wer zuerst kommt, kassiert – wer unten steht, kriegt wenig oder zahlt drauf
Miller:
»Allein der letzte Satz ist ein Hohn.
Sie haben sehr wohl etwas zu verlieren, etwa den Verlust von Reputation oder von Freunden.
Das ist oft wichtiger als Geld«.
Einer seiner Leser habe sich mit seinem Sponsor-Link bei SwissCoin angemeldet und erschien dann im System in seiner Pyramide.
Bei jeder Einzahlung des Lesers oder eines von ihm vermittelten Kunden profitiere er, Miller, von nun an automatisch zusätzlich.
Ebenso wie natürlich auch die Person, die ihm das Werbe-Mail geschrieben hatte.
Sie wurde durch Millers Klick auf den Link automatisch als sein Sponsor registriert, oder besser gesagt, als sein Vermittler.
Wenn eine Person Geld einzahlt und in SwissCoin tauscht, fliesst jedesmal eine Provision an den Vermittler.
Für geworbenen Personen gebe es ebenfalls eine Provision.
Miller hat daraufhin sein Konto bei SwissCoin umgehend gelöscht.
Sein Fazit:
»Swisscoin ist keine fundierte Digitalwährung sondern
ein reiner Strukturvertrieb, basierend auf einem Pyramidensystem.
Wer oben steht, profitiert.
Wer unten steht, erhält immer weniger, oder er zahlt drauf.
Das hat nichts mit einer seriösen digitalen Währung aus der Schweiz zu tun, sondern birgt die grosse Gefahr, dass dieses System früher oder später zusammenbricht«.
SwissCoin, so Miller, sei auch keine Krypto-Währung mit Blockchain wie Bitcoin.
Ein SwissCoin entstehe im Gegensatz zum Bitcoin zentralisiert, er habe keinen offenen Quellcode, keine effiziente Limitierung, und es gebe keinen freien Handel.
Sein dringender Rat:
»Finger weg! Geben Sie dafür keinen Cent aus!«
»Finger weg!« gilt für »SwissCoin« und erst recht für »OneCoin«
Soweit Markus Miller.
Was er über SwissCoin sagt, gilt prinzipiell auch für OneCoin, nur dass da das Recht, Interessenten zu werben und Provisionen zu kassieren, erstmal teuer erkauft werden muss.
Da gilt erst recht »Finger weg«!
Etwas anders ist die Situation bei Avalon Life, wo mein erster Eindruck war, dass Sie trotz viel Werbung nicht wissen, was die eigentlich machen.
Glauben Sie nicht ?
Lesen Sie mal avalon-life.com.
Ich weiss nur, dass ich 960 Dollar zahlen soll und dann das Recht habe, andere Interessenten zu werben, von deren 960 Dollar ich eine Provision erhalte.
Der weitere Nutzen ist mir nicht klar, was auch damit zu tun haben mag, dass ich mich nie mehr auf Verdacht registriere.
Wie es aussieht, hat Avalon keine eigene Krypto-Währung, sondern Mining-Anlagen in Costa Rica, um Bit- und andere Coins herzustellen, wovon Teilnehmer profitierten.
Da frage ich ich:
Wenn ich das Wissen und die Technik für das Mining von Bitcoins hätte, würde ich dann einfach Bitcoins herstellen, in Dollar tauschen und Milliardär werden –
oder mir die Mühe machen, einen Strukturvertrieb aufzubauen ?
Letzteres täte ich nur, wenn es mir mehr brächte als das Mining selbst.
So ist es wohl auch – was den Verdacht nahe legt, dass das Mining nur die Rolle des Lockvogels spielt.
Falls mich jemand vom Gegenteil überzeugt, melde ich mich gerne an.
Hill: Es gibt noch eine Menge Leute, die Internet- Währungen nicht trauen
Zum Abschluss hier noch der Standpunkt von Kultautor Hill zum Thema Internet-Währungen.
Seine Erfahrung ist 100 Prozent negativ:
»Schon vor 20 Jahren habe ich mir von einem Bekannten sowas aufschwatzen lassen.
Es war nicht viel, und ich hatte keine Ahnung davon, also habe ich mich auf ihn verlassen.
Als er irgendwann verschwand oder starb, war mein Geld weg«.
Danach habe ihm jeder gesagt, der Liberty Dollar sei eine gute Sache.
Am Ende wurde dieser für illegal erklärt, und wieder war etwas Geld weg.
Zum Glück wollte er danach von eGold garnichts wissen.
Hills Bedenken:
Kann das nicht auch mit Bitcoin passieren, dass es über Nacht verboten wird ?
Und wenn nicht Bitcoin selbst, dann auf jeden Fall die Tauschbörsen.
Leider sei es ja noch nicht so verbreitet, um allein mit Bitcoin das tägliche Leben zu bestreiten.
Hill ist sicher, dass es heute noch eine Menge Leute gibt, die Internet-Währungen nicht trauen.
Dem gesetzlichen Fiat-Geldsystem traut Hill freilich auch nicht, wegen der Inflation und jetzt auch noch negativen Zinsen und Bargeld- Beschränkungen.
Obwohl er viel darüber nachdenkt, hat er das Ei des Kolumbus noch nicht gefunden:
»Gold und Silber in grossen und kleinen Stücken und den Keller randvoll mit teurem Alkohol– hat jemand eine bessere Idee ?«
