In den letzten Tagen sind die Börsen ein wenig wackelig gewesen. Der Bitcoin rutschte unter 50.000 USD, der Nasdaq verlor 10%, der DAX 5%, der S&P 500 5% und der Nikkei sogar 20%.
Der Grund für diese Verwerfungen scheint ein YEN-Carry-Trade zu sein. In Japan galt seit Jahrzehnten eine Nullzinspolitik, welche günstige Geldaufnahmen ermöglichten. Am Mittwoch hatte die japanische Notenbank die Zinsen auf 0,25% erhöht. Bis zu dem Zeitpunkt hatten Investoren YEN in Japan geliehen und legten das Geld in anderen Währungsräumen an. Wenn der Wechselkurs mitspielt, lassen sich so recht einfach große Geldmengen anlegen und Gewinne machen. Nun wurden plötzlich die Kredite teurer und der YEN wurde attraktiver, was den Wechselkurs beeinflusste. Die Investoren wollten daher aus ihren Trades raus und mussten die Anlagen in den anderen Währungsräumen verkaufen. Das Geld nutzten sie um es in YEN umzuwandeln und die Kredite zurückzuzahlen. Dadurch aber änderte sich der Wechselkurs weiter und machte das Geschäft noch unattraktiver und mehr Investoren mussten verkaufen. Dementsprechend ist es ein sich selbst verstärkender Mechanismus, der immer weiter an Fahrt aufnimmt bis alle verkauft haben.
Niemand weiß wie groß die gesamten Carry-Trades sind und keiner weiß, ob es damit weitergehen kann. Aber heute scheint es erstmal eine Erholung zu geben.